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Zur Geschichte der Kantele Die Kantele ist ein uraltes finnisch-karelisches Saiteninstrument. Sie zählt zur Familie der griffbrettlosen Kastenzithern. Ähnliche Instrumente sind auch in den angrenzenden baltischen Gebieten bekannt (Kokle in Lettland, Kankle in Litauen, Gusli im Nordwesten Russlands und Kannel in Estland. Auch in Finnland wird die Kantele gelegentlich "Kannel" genannt). Die Kantele war über viele Jahrhunderte hinweg ein bäuerliches Instrument, oft aus einem einzigen Stück Birkenholz geschnitzt. Die Mythen Finnlands wurden von Generation zu Generation weitergegeben, indem sie - vom Kantele begleitet - als "Runen" gesungen wurden. Im 19. Jahrhundert hat Elias Lönnrot diese Gesänge zusammengetragen und unter dem Titel "Kalevala" veröffentlicht. In den Kalevala-Mythen wird auch erzählt, wie der der Zauberer Väinämöinen die Kantele erfunden hat. Auf der Reise ins Nordland Pohjola erlegte er einen riesigen Hecht und baute aus dessen Kiefer ein Musikinstrument, um seine Gegner zu betören: die Kantele war geboren! Im Lauf der Zeit hat man die Möglichkeiten des Kantelespiels durch zusätzliche Saiten erweitert. Gängig sind heute neben der fünfsaitigen Kantele auch 10-, 11- und 15-saitige Modelle (sogenannte "kleine Kantelen"). In den letzten Jahrzehnten wurden auch größere Konzert-Kantelen mit bis zu 39 Saiten entwickelt. Sie verfügen oft über spezielle Hebel, dank derer auch Halbtöne erzeugt werden können, die außerhalb der diatonischen Skala liegen. Damit lässt sich dann sogar klassische Musik auf der Kantele spielen!

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